WIR WOLLEN UNSEREN KIEZ ZU EINEM DER ERSTEN KIEZBLOCKS IN SPANDAU MACHEN
Wir sind enthusiastische Anwohner*innen, alle aus unseren Kiez und wir glauben fest daran, dass unser Wohnviertel noch um einiges besser, gesünder, grüner und sicherer werden kann, wenn man nur wollte.
Ein Kiezblock ist ein Wohngebiet ohne Durchfahrtsverkehr von Autos oder Lkws. Durch Maßnahmen wie Durchfahrtssperren, Einbahnstraßen oder Tempolimits wird verhindert, dass Autofahrer*innen einen Kiez nur als Abkürzung nutzen.
Pkw Dichte deutlich reduzieren. Lebens- und Aufenthaltsqualität verbessern. Für mehr Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer*innen sorgen. Die Bedingungen für das Gehen und Radfahren verbessern. Nachbarschaftliche Strukturen und sozialen Zusammenhalt stärken. Verkehrsberuhigte öffentliche Räume schaffen. Urbane Hitzeinseln vermeiden.
Wir befinden uns schon mittendrin im Prozess zum ersten Spandauer Kiezblock. Und das beflügelt uns und unsere Ideen!
Kiezblocks sind die Berliner Antwort auf Barcelonas "Superblocks" oder die Low Traffic Neigborhoods in London. In Kooperation mit der unabhängigen Bewegung "Changing Cities" und deren Kampagne 180 #Kiezblocks für Berlin, der wir uns angeschlossen haben und nun Teil der Kampagne sind, wollen auch wir hier in Spandau ein erstes #Kiezblock Projekt realisieren.
Der besondere Vorteil von "Super- oder Kiezblocks" ist: Sie stellen den Menschen und nicht das Auto in den Mittelpunkt des Wohnquartiers. #Kiezblocks schaffen mehr Freiräume für die Anwohner*innen, mehr Platz für den Fuß- und Radverkehr, minimieren den motorisierten Individualverkehr als Lärm-, Stress-, Umweltgift- und Gefahrenquelle.
Bild: Klaus Kleemann - Initiator KIB
Die Idee, die Bamihlstraße und die Chamissostraße durch eine veränderte Verkehrsführung vom Durchfahrtsverkehr zu befreien, ist von uns schon im Jahre 2009 aufgegriffen worden. Die Bamihlstraße war seit ihrer Errichtung im Jahre 1900 bis ins Jahr 2009 immer eine Sackgasse und kannte keinen Durchfahrtsverkehr. Mit der Erschließung des brachliegenden Maselake-Areals wurden zuerst neue Verbindungsstraßen geschaffen und die Bamihlstraße so zur Durchfahrtsstraße. Die Anschlussstraße an die Bamihlstraße ist seit 2009 die Straße Am Maselakepark und die Carossastraße. Die Kiezblock Initiative Bamihlstraße umfasst folgende Straßen: Bamihlstraße, Chamissostraße, Goltzstraße , Carossastraße und die Straße Am Maselakepark. Die genannten Straßen ergeben ein Quartier, das wir "Maselake - Viertel" getauft haben. Dieses Maselake - Viertel zusammenhängend betrachtet soll nach unseren Vorstellungen zukünftig gänzlich vom Durchfahrtsverkehr befreit werden.
Unsere damalige, im Jahre 2009 gegründete "Interessengemeinschaft Wohnbau" sah das Unheil schon kommen, als die Bamihlstraße durch die 2009 neu angelegten Erschließungsstraßen so unfreiwillig zur Durchfahrtsstraße geworden war. Man brauchte damals wahrlich kein Prophet zu sein, um zu wissen, was kommen würde. Wer Straßen baut, wird Verkehr ernten, ist eine inzwischen uralt und oft genug belegte Binsenweisheit. Wir setzten uns beim Bezirk Spandau im Jahre 2010 dafür ein, den entstehenden Durchfahrtsverkehr durch Maßnahmen zu zügeln. Es wurde eine Tempo 30 Zone eingerichtet und der Durchfahrtsverkehr für Fahrzeuge über 3,5 t verboten. Weiterhin forderten wir das unsere Bamihlstraße sowie unsere "Schwesterstraße", die Chamissostraße eine Einbahnstraßenregelung erhalten sollten, um dem Durchfahrtsverkehr schon in diesem damaligen frühen Stadium aus unseren Straßen zu verbannen. Wir trafen damals mit all unseren Forderungen auf einen offenen, dialogbereiten und Problembewussten Spandauer Baustadtrat namens Casten M. Röding. Dieser ebnete dann recht schnell noch im Jahre 2010 den Weg im Zusammenwirken mit der Spandauer BVV für eine zukünftige Einbahnstraßenregelung. Somit hatten alle Beteiligte den Weg frei gemacht für den ersten Spandauer Kiezblock nach heutiger Lesart!
Die Anwohner*innen der Goltzstraße möchten Ihre Straße vom anstrengenden Durchfahrtsverkehr entlasten. durch eine Einbahnstraßenregelung von Einfahrt Streitstraße bis zum Kreuzungsbereich Rauchstraße.
Der Abschnitt der Chamissostraße von Goltzstr. bis Streitstraße soll Einbahnstraße werden. An der Einmündung Chamissostraße / Bamihlstraße wird eine Wendekehre eingerichtet.
In die Straße Am Maselakepark soll der einfahrende Anwohnerverkehr über den Kreuzungsbereich Streitstraße / Am Maselakepark erfolgen. Die Ausfahrt über Am Maselakepark / Carossastraße. Die Carossastraße soll Einbahnstraße werden in Fahrtrichtung Goltzstraße.
Die Bamihlstraße wird von Pkw und LKW gerne als Abkürzung von der Streitstraße über die Straße Am Maselakepark zur Rauchstraße genutzt, um die Ampelanlagen der Streitstraße zu umgehen. Nicht wenige Fahrzeuge ignorieren gerne das Tempo 30 Gebot unserer engen Wohnstraße und Transporter und LKW über 3,5 t. missachten sehr häufig das Durchfahrtsverbot für ihre Gewichtsklasse. Die Besonderheit, die die Bamihlstraße aufweist ist, das die enge Straße nur einspurig durchfahrbar ist! Bei Begegnungsverkehr kommt es immer häufiger zu Staus und lauten verbalen Streitigkeiten und Beschimpfungen zwischen den Fahrer*innen.
Die Bamihlstraße ist offizieller Bestandteil des Havel-Radweg sowie tagtäglicher Radweg vieler Radfahrer*innen. Den Rad fahrenden Verkehrsteilnehmer*innen wird beim Durchfahren der Bamihlstraße jedoch von den motorisierten Mitmenschen wenig Aufmerksamkeit entgegengebracht. Der Mindestabstand beim Überholen von 1,50 m kann in den meisten Situationen nicht eingehalten werden (die Enge der Straße / die breite der Autos) und so kommt es für die Radfahrenden zu unangenehmen bis gefährlichen Überholmanövern durch motorisierte Fahrzeuge aller Art. Dazu kommt das auf der einen Seite der Bamihlstraße geparkte Autos stehen, die zusätzlich eine Gefahrenquelle darstellen, weil sich hier überraschend Autotüren öffnen können. Mit Gegenverkehr hat ein Radfahrer*in keine Ausweichmöglichkeit mehr. Extrem wird es für Radfahrer*innen wenn die großen Lkws gleichfalls die Straße durchfahren, dann ist gar kein Platz mehr für die Radler*innen mehr vorhanden.
Es ist regelmäßig zu beobachten, dass die Radfahrer*innen von der Straße auf den Bürgersteig ausweichen, weil diesen die verkehrliche Situation zu risikoreich erscheint. Für einen sicheren Radverkehr durch die Bamihlstraße muss zeitnah etwas unternommen werden! Der Durchfahrtsverkehr durch eine viel zu enge Wohnstraße, die eben durch ihre Enge nur einspurig durchfahrbar ist (Grotesk) muss beendet werden.
CHAMISSOSTRAßE
Auch die Bewohner der Chamissostraße bekamen in den letzten Jahren immer mehr zu spüren, dass ihre ebenfalls nur einspurig zu durchfahrende Wohnstraße immer mehr vom Umgehungsverkehr genutzt wird (Abschnitt zwischen Goltzstr. & Bamihlstraße) um die Ampelanlage Goltz/Ecke Rauchstraße zu umfahren. Auch hier kommt es immer häufiger zu absurden Situationen im Begegnungsverkehr. Die sich begegnenden Fahrzeuge stellen "überrascht" fest in dieser viel zu engen Straße, dass man nicht aneinander vorbei fahren kann. Das führt zur Staubildung und zur Huperei, brüllen und wüsten Beschimpfungen zwischen den Verkehrsteilnehmer*innen. Von diesem spektakelhaften Theater sind die Anwohner mehr als genervt!
Die Parkraumsituation in der Chamissostraße stellt ebenfalls ein großes Problem dar. Der Parkraum der Anwohner wird regelmäßig von "Park-Touristen" anderer angrenzender Wohnviertel fleißig genutzt. Diese "Park-Touristen" nehmen auch gerne längere Fußmärsche in Kauf, um nur irgendwo noch ihr Auto abstellen zu können. Die Einrichtung einer Parkraumbewirtschaftungszone in der nur Anwohnerparken erlaubt ist, wäre eine erste Maßnahme, um dem Problem zu begegnen.
GOLTZSTRAßE
Ehemals war die Goltzstraße zwischen Streitstr. & Rauchstraße eine Einbahnstraße (auf einem Kurzstück ist sie es noch). Viele Anwohner*innen wünschen sich diese Einbahnstraßenregelung zurück! Insbesondere der stetige Schwerlastverkehr macht vielen Menschen das Leben sauer und sorgt auch für Gebäudeschäden. Hausbesitzer wie Mieter*innen klagen über Beschädigungen und Risse an und in Ihren Häusern und Wohnungen! Die Lärmkulisse, die der tägliche Fahrzeugstrom erzeugt, ist für nicht wenige Anwohner*innen zu einem echten Problem geworden.
Menschen klagen über Schlafstörungen, Konzentrationsmangel und über gesundheitliche Beeinträchtigungen, den der Faktor Stress durch Lärmbelastung in ihnen ausgelöst hat. Mieter*innen aus dem 2018 errichteten Wohngebäude der GEWOBAG, Goltzstraße 9-10, ziehen aus Ihren neuen Wohnungen immer wieder aus und geben als Grund die unerträgliche Lärmbelastung durch den Durchfahrtsverkehr an. Wie schon erwähnt, spielt der Schwerlastverkehr hier die große Rolle. Die Bewohner*innen der Goltzstraße fordern von der GEWOBAG den nachträglichen Einbau von Schallschutzfenstern, um eine Lärmreduzierung in ihren Wohnungen zu erreichen.
Die Verkehrsführung in dem Abschnitt der Goltzstraße zwischen Einfahrt Streitstraße und dem Abzweig Carossastraße ist einer Einbahnstraßenregelung unterworfen, die des öfteren zu gefährlichen Verkehrssituationen für Fußgänger*innen und für den einfahrenden Autoverkehr sorgt. Fahrzeuge, die in der Goltzstraße Richtung Streitstraße unterwegs sind übersehen aus welchen Gründen auch immer auf der Höhe Goltzstr. Ecke Carossastraße, das die Fahrt eigentlich für diese beendet ist, weil ab hier die Einbahnstraßenregelung greift und die Beschilderung "Verbot der Einfahrt" ein Weiterfahren untersagt. LKW wie PKW ignorieren dann und wann diese klare Verkehrsregelung und fahren einfach weiter, um den Kreuzungsbereich Streitstraße zu erreichen. Fußgänger*innen die in diesem Bereich die Straße queren, rechnen nicht mit diesen Falschfahrer*innen, eben sowenig Radfahrer*innen. Der einfahrende Verkehr von der Streitstraße in die Goltzstraße rechnet auch nicht, damit das hier Geisterfahrer unterwegs sind und so kommt es dann zu Staubildung und wütenden Szenen unter den Fahrzeugfüher*innen.
Diese verwirrende Verkehrsführung muss geändert werden! Für einen Großteil der Anwohnenden würde sich die Lage entspannen wenn die Goltzstraße von der Streitstraße bis Kreuzungsbereich Rauchstraße wieder zur Einbahstraße würde mit dem zusätzlichen Verbot der Durchfahrt von Fahrzeugen über 3,5 t. Eine zweite Variante wäre eine Einbahnstraßenregelung der Goltzsztraße bis Ecke Chamissostraße mit Verbot der Durchfahrt für Fahrzeuge über 3,5 t.
AM MASELAKEPARK
Die ca. 1 km lange Straße Am Maselakepark gehört zu den 2007 geschaffenen Erschließungsstraßen des ehemaligen brachliegenden Areals des "Luftfahrtgerätewerk Hakenfelde". Aktuell werden auf diesem Areal ca. 2.100 neue Wohnungen errichtet. Die Straße Am Maselakepark beginnt an der Kreuzung Streitstraße und geht am Kreuzungsbereich Carossastraße in die Bamihlstraße über. Der Durchfahrt- bzw. Abkürzungsverkehr über diese Straße, der durch unsere Bamihlstraße führt, hatte in den vergangenen Jahren bis heute stark zugenommen. Das gilt für beide Fahrtrichtungen.
Die lange Gerade der Straße Am Maselakepark beginnend ab Kreuzungsbereich Bamihlstr./Carossastraße beflügelt die Fahrzeughalter*innen geradezu das Gaspedal durch zu treten, um mit Geschwindigkeiten zu und über Tempo 100 km/h zu beschleunigen! Das ist nicht nur "gefühlt" so wahrzunehmen von uns Anwohnern, das haben auch Geschwindigkeitskontrollen der Polizei ergeben. Das gilt für beide Fahrtrichtungen. Für uns Anwohner*innen besonders gefährlich, weil diese unvernünftigen Fahrer*innen auf einer mit Tempo 30 ausgewiesenen Straße in unsere Wohnstraße (Bamihlstraße) mit diesem hohen Tempo einfahren bzw. dann erst runterbremsen, aber auf nicht unbedingt Tempo 30!
Der Abschnitt der Straße Am Maselakepark von Einfahrt Streitstraße bis in Kurve Höhe Kita "Outlaw" ist eine enge Straße, die durch die am Straßenrand geparkten Autos nur einspurig befahrbar ist! Auch hier kam und kommt es dadurch im Begegnungsverkehr durch PKW und LKW zu Staubildung und Problemen zwischenmenschlicher Natur, wer den nun wie zurückfahren müsste usw.
Da es an dieser langen Straße so gut wie keine Anwohner gibt, von der Kita und dem Pflegeheim abgesehen, wird sich dies jedoch recht bald ändern durch die Errichtung der im Bau befindlichen Wohngebäude. So wird bald eine ganz neue Verkehrssituation entstehen.
CAROSSASTRAßE
Die Carossastraße ist die zweite Erschließungsstraße der 2007 geschaffenen neuen Straßen im Quartier. Diese Straße stellt eine Verbindung zwischen der Goltzstraße und der Bamihlstraße / Am Maselakepark her. Die Straße ist eine ca. 350 m lange Gerade. Die angelegten Parkbuchten dieser Straße, in der es bisher keine Anwohner gibt, sind seit längerer Zeit immer gut besetzt auf der ganzen Länge der Straße. Das gibt ein komisches Bild ab, weil wie gesagt in dieser Straße niemand wohnt und der Wohnungsbau im Entstehen ist. Aktuell sind nicht nur die Parkbuchten belegt mit Fahrzeugen auch auf der gegenüberliegenden Straßenseite am Straßenrand parken jetzt immer mehr Autos. Das alles zeigt uns täglich, wie übervoll unser Wohnviertel mit Fahrzeugen ist, die einen Parkplatz benötigen. Für die nahe Zukunft kommt es noch dicker! Wenn die neuen Mieter der im entstehen begriffenen Wohnungen hier in Viertel zuziehen, eine Mehrheit höchstwahrscheinlich auch als Kfz-Halter, dann fragen wir uns heute schon, wohin mit dem ganzen Blech? Die Probleme sind jetzt schon groß und sie werden mit Ansage noch viel größer!
Die #Kiezblck - Galerie vermittelt einen kleinen Eindruck vom Durchfahrtsverkehr durch unsere kleinen engen Straßen.
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