HUQ - (D)ein Ort zum Träumen?
Hakenfelde - "Am Ende der Welt"
Mit der Entwicklung Hakenfeldes tat man sich schwer (Ein kurzer Rückblick in die Geschichte)
Die meisten Erzähler haben in ihren Berichten einen Zustand Hakenfeldes in den Jahren 1900 bis etwa 1910 festgehalten. Nach Hakenfelde konnte man in der Zeit um die Jahrhundertwende nur gelangen, wenn man die Stadtbefestigung mit ihren Wällen und Wallgraben passiert hatte.
Hinter dem Wall begann die Streitstraße, ein "Sandweg", oder wie ein anderer Erzähler bemerkte, eine "Lehmchaussee", ohne Bürgersteige, aber Bäume standen auf beiden Seiten. Rechter Hand von der Stadt aus, an der Ostseite der Streitstraße, lag einsam die Dampfschneidemühle von David Franke Söhne, man "watete durch eine Sandwüste dahin", so eine 1879 geborene Spandauerin. "Am Ende der Welt", angekommen, so fühlte sich Hakenfelde für jene Zeitgenossen an.
Nördlich vom Frankschen Sägewerk lagen zwischen Streitstraße und Havel nur Wiesen, die zum Teil sumpfig waren, eine Schlenke, und Korn- und Kartoffelfelder, diese Gegend hieß "Maselake". An der westlichen Seite der Streitstraße standen verstreut ein halbes Dutzend kleinere Häuser. in dem ca. 20 Familien wohnten. Jeder der Mieter hatte zusätzlich Stall und Garten.
Um 1900 erwarb die Grundrentengesellschaft – eine Terraingesellschaft die in den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts auch Oberschöneweide erschlossen hatte – am Weg nach Niederneuendorf ein ca. 23 ha großes Gelände der Maselake Wiesen zwischen der Streitstraße und der Havel. Die Gesellschaft machte das Gelände baureif, legte Straßen und Kanalisation an, stellte den Maselake-Kanal her und durchzog das ganze Terrain mit Gütergleisen, die Anschluss an die Stadtbahn hatten. Doch fanden die Parzellen in diesem ersten ganz bewusst geplanten und gestaltetem Industriegebiet Spandaus lange Zeit kaum Käufer, nur wenige kleinere Unternehmen erwarben Teilflächen. Erst in den zwanziger Jahren konnte die Gesellschaft ihren Grundbesitz veräußern. Letztlich brachte der Grundrentengesellschaft dieses erfolglose Investment den Konkurs
1900 - 2021 Einhunderteinundzwanzig Jahre später,
steht Hakenfelde wieder einmal im Mittelpunkt von Investoren! Darunter die PATRIZIA AG (Augsburg), ein globaler Anbieter von Immobilieninvestments gemeinsam mit dem Berliner Immobilienentwickler KAURI CAB. Die Investoren implementieren in unsere Mitte eines der größten Neubauviertel in Berlin.
Auf den ehemaligen Maselakewiesen, heute Maselake Zentrum, entsteht dass Premium-Wohnquartier "Havelufer Quartier" kurz HUQ. Das HUQ soll laut Angaben der Investoren 1.800 Wohnungen umfassen und bis ins Jahr 2024 fertiggestellt werden.
Ein urbanes Dorf, das begeistert
Mit u. a. diesem Satz, werben die heutigen Investoren um zahlungskräftige Mieterschaft für Ihr ambitioniertes Investment dem "Havelufer Quartier". "Ein Wohnquartier der neuen Generation" entsteht hier in Hakenfelde laut Eigenwerbung, das gleichzeitig pulsierend wie entschleunigend auf seine zukünftige Bewohnerschaft wirken soll. Green. Healthy. Living. Ready. Steady. Live! Entspannt Wohnen an der Havel. Weiter heißt es: Wer in Berlin verkehrsfreie Natur vor der Haustüre sucht, sieht am Havelufer grün. Eingebettet in ein urbanes Dorf des herzlichen Miteinanders und umgeben von viel Wasser, guter Luft und beruhigender Weite. Genau der richtige Ort um auf- und durchzuatmen für ein entschleunigtes, grünes Metropolenleben.
Bevor die Investoren Hakenfelde entdeckten, war es so wie diese es heute für ihre zukünftige Kundschaft beschreiben oder zumindest fast so. Nicht wenige Hakenfelder*innen blicken mit Sorge auf das fast fertige "urbane Dorf" das man in unseren Organismus implantiert und das wir eine Kleinstadt nennen. So sieht es auch einer der beteiligten Investoren von KAURI CAB , Managing Partner Luca Bauernfeind, der meint, das eine gewisse Dichte notwendig wäre, um interessante Quartiere zu entwickeln. Ab einer bestimmten Größe müsse man tatsächlich eine Stadt im Miniaturformat abbilden. Aber man solle ihn richtig verstehen (den Herren Bauerfeind), es ginge nicht um Verdichtung im städtebaulichen Sinn, sondern um das Gemeinschaftsgefühl.
© Urheberrecht KLEEMANN PROJEKT INVESTMENTS
Alle Rechte vorbehalten. 2023